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Es ist kurz vor 4 Uhr an einem noch kalten Morgen im Mai. Über den Feldern liegt noch die Dunkelheit und der Tau glänzt im hohen Gras. Eine Truppe von Landwirten, Jägern und Naturfreunden ist schon auf den Beinen und macht ihre Drohne, den Monitor, viele Kästen und die Walky Talkys startklar. Ihre Mission – Leben retten. Es sind die Mitglieder der AG Kitzrettung vom Landesjagdverband Weißeritzkreis. Dann geht alles ganz schnell. Die Drohne schwebt in einer Höhe von ca. 100 Metern übers Feld, auf dem Monitor zeichnet sich ein kleiner schwarzer Punkt ab. Die Helfer rennen nach Anweisung los und können das kleine Kitz im hohen Gras finden und in die sichere Box setzen, die mit Gras ausgelegt ist. Behutsam wird es am Feldrand abgesetz, denn hier ist es in Sicherheit. 

Sobald das ganze Feld im Schutz der Morgendämmerung abgesucht ist, kann der Landwirt mit der Mahd beginnen. Er braucht das frische Gras als Silage für seine Tiere im Winter. Nach der Mahd werden die Kitze wieder in die Freiheit entlassen und finden ganz schnell durch Rufen zu ihren Muttertieren, die nie weit entfernt sind.
So ist es den Mitgliedern der AG Kitzrettung in diesem Jahr gelungen knapp 150 Kitze vor dem sicheren Tod zu bewahren. In den ersten Tagen haben die Tiere noch keinen Fluchtreflex und ducken sich bei Gefahr ganz flach auf den Boden im hohen Gras. Und die Kitzretter wollen noch mehr Leben retten, denn immer wieder bleiben noch Tiere tot zurück. Leider konnten aufgrund der Größe und des geringen, morgendlichen Zeitfensters noch nicht alle Wiesen abgeflogen werden und auch manch Landwirt muss noch von der Notwendigkeit überzeugt werden. Wenn die Sonne hoch am Himmel steht und der Boden sich erwärmt, ist keine Unterscheidung von Tier und Bodenbeschaffenheit (Steine) mehr möglich. 

Deshalb sparen die Kitzretter fleißig auf den Erwerb einer 2. Drohne, die samt Ausrüstung immerhin über 10.000 € kostet. Daher geht unser großer Dank an die Aktion Mobilfunk mit Herz, der SuperNova und allen spendenen Firmen die uns diese Scheckübergabe möglich gemacht haben. 

Übrigens: Kitzretter kann jeder werden. Eine Jagdausbildung ist nicht erforderlich. Jeder der mitmachen möchte, kann sich gern bei seinem nächsten Jagdverband erkundigen.